Die Solothurner Wappentafel der Weberzunft

Öl auf Holz

Durchmesser: 95 cm.

Tafeln wie diese sind nur wenige erhalten. In den damaligen Freien und Reichsstädten Ravensburg, Solothurn, Augsburg, Kempten im Allgäu, Füssen und Memmingen entstanden Wappentafeln mit Zunftbezug, von denen mit der hier angebotenen Tafel insgesamt nur 46 nachgewiesen werden können. In Ravensburg werden im Museum Hupis-Quartier 24 Tafeln verwahrt, im Solothurner Museum Blumenstein zehn, im Augsburger Maximilianmuseum sieben, im Stadtmuseum Memmingen zwei, im Museum der Stadt Füssen und im Allgäu-Museum zu Kempten jeweils eine. Diese Wappentafeln umfassen einen Zeitraum von 1347 – 1840, wobei unsere Wappentafeln mit dem Jahr 1751 beginnt und mit dem Jahr 1795 endet. Im Zentrum ist der Heilige Blasius von Sebaste (rätoromanisch San Plasch, + 316) mit seinem Attribut der Egge dargestellt. Die optische Ähnlichkeit der Egge mit einem Hechelkamm erklärt seine Deutung als Schutzheiliger der Weber. Um das von einem Lorbeerkranz gesäumte zentrale Bildfeld herum angeordnet sind drei konzentrische Kreise mit Wappenschilden in Halbrundform ohne Oberwappen und mit darüberliegendem weißgrundigem Feld. Der erste Wappenring umfasst 22 Wappen, der zweite Wappenring 32 Wappenschilde, von denen 25 gefüllt und sieben vakant sind. Der äußere Ring zeigt 41 vakante Warteschilde. Die gefüllten Wappenschilde tragen als untere Begrenzung das jeweilige Todesjahr der Person, die über dem Wappen in schwarzen Lettern genannt ist. Von diesen Personen konnten bisher folgende identifiziert werden:

Johann Georg Sebastian Wysswald (1678 – 1752)
Stephan Jakob Wysswald (1706 – 1775)
Josef Ludwig Anton Schwaller (1690 – 1752)
Urs Josef Bonaventura Bass (1717 – 1753)
Peter Josef Bass (1716 – 1753)
Urs Josef Bass (1714 – 1757)
Peter Blasius von Staal (1740 – 1783)
Franz Leopold Tschann (1711 – 1791)
Urs Peter Josef von Roll (1720 – 1764)

Literatur zu den Wappentafeln:

Jens Kremb, Die runden Wappentafeln der Zünfte, in: Heraldica Nova: Medieval and Early Modern Heraldry from the Perspective of Cultural History, 4.5.2016.

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